VZM Jubilaeum

Als Geographin in die Sicherheits­beratung – wie kommt das, Cornelia Last?

Du hast Geografie studiert – was hat Dich damals daran inter­es­siert bzw. faszi­niert?

Mein Großvater hat mich als Kind mit Infor­ma­tionen zu Tieren, Landwirt­schaft und Wald vollge­stopft. Mit ihm habe ich viel Zeit in der Natur verbracht; der Wunsch nach wissen­schaft­lichem Know-how wurde früh geweckt: Wie ist die Erde aufgebaut? Wodurch verändern sich Landschaften? Wie wirkt sich die Tätigkeit der Menschen mit Ressour­cen­nutzung und Umwelt­ein­flüssen aus und erzwingt die Notwen­digkeit einer nachhal­tigen Lebens­weise? Mein Studi­en­schwer­punkt lag in der physi­schen Geografie. Themen wie Klima­er­wärmung und Waldsterben sind allge­gen­wärtig, so dass mich gute Fachli­te­ratur auch heute fesselt.

Wie bist Du dann in die Sicher­heits­branche gekommen; das hat auf den ersten Blick ja erstmal nicht allzu viel mit Deinem Studium zu tun?

Mein privates Leben hatte sich geändert. Durch eine Stellen­an­zeige bin ich auf meinen heutigen Arbeit­geber aufmerksam geworden.

An welchen Stellen kannst Du Dein Wissen als Geografin einbringen (vielleicht hast Du mit Deinem Studium ja sogar Vorteile gegenüber den Ingenieuren)?

Ein Studium vermittelt vor allem die Fähigkeit, einen Sachverhalt von verschie­denen Seiten her zu beleuchtet, um sich ein möglichst vollstän­diges Bild von den Zusam­men­hängen zu machen und nicht eine (subjektive) Sicht­weise auf das Problem wieder­zu­geben. Das Zusam­men­fassen der Schluss­fol­ge­rungen auf Basis der darge­stellten und nachprüf­baren Fakten und Argumente in Form von Gutachten, Stellung­nahmen o. ä. muss stets überprüfbar, nachvoll­ziehbar und wertfrei sein. Letzteres ist bei VZM besonders wichtig, da wir uns die (Hersteller)Neutralität und Unabhän­gigkeit auf die Unter­neh­mens­fahne geschrieben haben. Das Befolgen dieser wissen­schaft­lichen Prinzipien und das Einbringen eigenen Ideen, Gedanken und Schluss­fol­ge­rungen ist eine Gemein­samkeit aller Kollegen und hilft, auch auf außer­ge­wöhn­liche Kunden­fragen eine passende Lösung zu erarbeiten.

Bei (Umfeld)risikoanalysen mag ich einen Vorteil haben, weil sich mir auf Anhieb mehr Zusam­men­hänge aus der Geografie bei Atmosphäre, Wetter & Klima, Böden, Gewässer, Bewuchs etc. erschließen.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus?

Mit den Schwer­punkten Daten­schutz und Informations­sicherheit beraten und unterstütze/n ich/wir unsere Kunden indivi­duell zu den angefragten Aufgaben. Das „wir“ zielt auf die fachliche Diskussion und den gemein­samen Austausch mit Kollegen mit den gleichen Beratungs­schwer­punkten ab.  

Daneben unter­stützen wir Kollegen, deren Beratungs­felder den Daten­schutz tangieren. Viele der in Leitstellen einge­setzten Systeme erfassen perso­nen­be­zogene Daten – die wenigsten Betreiber kümmern sich und ergreifen entspre­chende Regelungen. Ähnlich sieht es bei der Zutritts­kon­troll­technik aus. Bei Video­pla­nungen können wir mit u.a. mit Daten­schutz-Folgen­ab­schätzung und weiterer Fachex­pertise mitwirken. Die unter­schied­lichen Aufga­ben­felder und Frage­stel­lungen lassen einen Mix entstehen, der für viel Abwechslung sorgt.

Wie würdest Du VZM als Unter­nehmen bezeichnen – was ist für Dich typisch VZM?

Unser Unter­neh­mens­gründer, Rainer von zur Mühlen, hat uns Mitar­beiter einmal als „Zoo“ bezeichnet, was auf die Vielfalt der vorhan­denen Studi­en­ab­schlüsse und erlernten Berufe abzielte. Die Expertise von Projekt­teams mit den unter­schied­lichsten Berufs­ab­schlüssen (i.d.R. aber Ingenieurwissen­schaften), hilft querzu­denken und passgenaue Lösungs­an­sätze für unsere Kunden zu entwi­ckeln. Sowohl der Kunden­bran­chenmix (Versi­che­rungen, Banken, Verkehr, Industrie, Behörden, Museen etc.), für den wir tätig sind als auch unser Beratungs­spektrum, begonnen von Planungen auf der grünen Wiese bis hin zum Erarbeiten von Lösungen im Bestand, lassen keine Alltags­routine aufkommen. Als dritter sich immer wieder ändernder Faktor kommt hinzu, dass Projekt­teams für jeden Kunden indivi­duell zusam­men­ge­setzt werden. Typisch sind Abwechslung und immer andere Heraus­for­de­rungen mit der Möglichkeit, sich selbst neue Ziele zu setzen und sich fortzu­bilden.